Die Deutsche Telekom Stiftung veröffentlicht eine Sinus-Untersuchung zur MINT-Motivation von Kindern und Jugendlichen: Die MINT-Fächer sind unbeliebter als andere Fächer – Mathe-
matik polarisiert am stärksten.
Auszug aus der Pressemeldung:
Die MINT-Fächer
Wichtig fürs Leben, spannend und von der Lehrkraft gut erklärt – so empfinden leider nur die wenigsten Schüle-
rinnen und Schüler die MINT-Fächer: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Mathematik schneidet dabei am schlechtesten ab, denn vor allem hier fehlt den jungen Menschen der Alltagsbezug und ist die Sorge am größten, im Unterricht den Anschluss zu verpassen und damit den gesamten Schulerfolg zu ge-
fährden. Das Resultat: Mathematik ist zwar kein „Angstfach“, aber wie die meisten anderen MINT-Fächer im Ver-
gleich zu Sport, Sprachen oder Gesellschaftswissenschaften eher unbeliebt.
Das sind die Ergebnisse einer Umfrage, die das SINUS-Institut im Auftrag der Deutsche Telekom Stiftung unter 10- bis 16-Jährigen durchgeführt hat. In der Untersuchung wird deutlich, dass Kinder und Jugendliche MINT-
Unterricht vor allem dann gut finden, wenn sie selbst experimentieren dürfen, der praktische Bezug zum Alltag oder einem Berufswunsch klar wird und wenn die Lehrerin oder der Lehrer selbst vom Fach begeistert ist und gut erklären kann.
Die große Diskrepanz zwischen Können, Mögen und Machen
Mit Blick auf die Beliebtheit d MINT-Fächer ist für viele der Befragten nicht ausschlaggebend, ob sie in einem Fach nach eigener Einschätzung gut unterwegs sind. In Mathematik halten sich beispielsweise 78 Prozent
der Schülerinnen und Schüler auf einer vierstufigen Skala für „sehr gut“ oder „gut“ in Mathe. Gefragt, ob sie
das Fach auch mögen, bejahen das nur noch 36 Prozent. Und lediglich 29 Prozent können sich vorstellen, ei-
nen Beruf zu ergreifen, in dem Mathematik eine große Rolle spielt.
„Für uns ist die große Diskrepanz zwischen Können, Mögen und Machen eine der zentralen Erkennt-
Jacob Chammon, Geschäftsführer der Telekom-Stiftung
nisse der Befragung. Dieses Thema müssen wir dringend anpacken, wenn es darum geht, mehr jun-
ge Menschen in der Schule für MINT zu begeistern. Es muss uns gelingen, mit ansprechendem, ziel-
gruppenorientiertem Unterricht die Schwelle vom Können zum Mögen zu schaffen. Nur dann werden die jungen Menschen auch das Machen überhaupt in Betracht ziehen.“
Am besten fällt das Urteil im Fach Technik aus: 85 Prozent schätzen sich selbst als „sehr gut“ oder „gut“ ein.
54 Prozent mögen das Fach und 49 Prozent können sich vorstellen, beruflich etwas mit Technik zu machen. Und auch wenn Fächer themenübergreifend vermittelt werden wie Naturwissenschaften und Sachunterricht, sind sie bei Kindern und Jugendlichen tendenziell beliebter. Jeweils 50 Prozent der Befragten geben an, diese Fächer zu mögen.
>>> Pressemeldung: „Neue SINUS-Studie: Fehlender Alltagsbezug macht MINT-Fächer unbeliebt“ (extern)
>>> Alle Ergebnisse der Umfrage: „MINT Motivation“ (PDF, extern)
Urheberrechtshinweis
Alle Rechte an der Pressemeldung sowie an deren Auszug (s.o) liegen ausschließlich bei der Deutschen Telekom Stiftung, Bonn.
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