Schulmädchen uwischen zwei hohen Buchstapeln

7 von 10 Eltern meinen: Schule gelingt es nicht, relevante Kompetenzen für die berufliche Zukunft zu vermitteln

Repräsentative Umfrage der Körber-Stiftung zeigt, wie Eltern über die Bildung und berufliche Zukunft ihrer Kinder denken.

Auszug aus der Pressemeldung:
Ob ein Kind mit guten Chancen ins Berufsleben startet, ist von vielen Faktoren abhängig. In erster Linie sehen Eltern ihr Kind selbst für gute Bildung und einen erfolgreichen Berufseinstieg verantwortlich (98 Prozent). Da-
neben schreiben sie sich selbst (97 Prozent) und der Schule (87 Prozent) eine große Rolle zu. Aber wird Schu-
le dieser Rolle gerecht? Über zwei Drittel d Eltern (72 Prozent) denken, dass es Schule aktuell nicht gut gelingt, die für die berufliche Zukunft relevanten Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln. Dennoch geben 88 Prozent der Eltern an, alles in allem positiv auf die berufliche Zukunft ihres Kindes zu blicken. So das Ergebnis einer re-
präsentativen forsa-Umfrage, die im Auftrag der Körber-Stiftung im Frühjahr 2023 mit Eltern von Kindern zwi-
schen 12 und 18 Jahren durchgeführt wurde.

Auf die Frage nach d Zukunftsrelevanz von Schulfächern für unsere Gesellschaft empfinden Eltern neben den Kernfächern Englisch (73 Prozent), Deutsch (67 Prozent) und Mathematik (56 Prozent) Informatik als wichtig (57 Prozent). Der Stellenwert dieses Fachbereichs wird auch bei der Frage nach d präferierten Berufsfeldern deutlich: 8 von 10 Eltern würden es befürworten, wenn ihr Kind später einmal im Bereich der Technik u Tech-
nologie arbeitet. Gleichauf liegen Berufsfelder in den Bereichen Naturwissenschaften und Forschung.

„Die Umfrageergebnisse zeigen, dass Eltern die neuen Anforderungen in der Berufswelt sehen, Schu-
le aber mehrheitlich nicht zutrauen, ihre Kinder darauf angemessen vorzubereiten. Das mag übrigens
auch erklären, warum drei Viertel der Befragten an der Aussagekraft von Schulnoten zweifeln und nur
etwa die Hälfte noch glaubt, dass ein guter Schulabschluss wichtig für ein erfolgreiches Berufsleben
ist.
Diese Befunde sind beunruhigend und deuten auf ein tieferliegendes Problem: Es fehlt offenbar ein gemeinsames Verständnis davon, was Schule heute überhaupt vermitteln soll. Hier müssen wir an-
setzen, denn nur auf dieser Grundlage können Eltern und Schule gut zusammenarbeiten.“

Julia André, Leiterin des Bereichs Bildung der Körber-Stiftung

>>> Zur Pressemeldung: „7 von 10 Eltern meinen: Schule gelingt es nicht, relevante Kompetenzen für die berufliche Zukunft zu vermitteln“ (externer Inhalt)
>>> zur Broschüre (Zusammenfassung der Ergebnisse, PDF)
>>> zum forsa-Ergebnisband (PDF)

Urheberrechtshinweis:
Alle Rechte der Pressemeldung als auch deren Auszug (s.o.) sowie die Rechte an der Studie liegen ausschließlich bei der Körber-Stiftung, Hamburg. Die Umfrage wurde von forsa, Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen, Berlin durchgeführt.

Ergänzende Artikel und Informationen (alle Artikel intern auf kindheit-heute.info)
>>> Die Mehrheit der Deutschen ist unzufrieden mit den Schulen und der Bildungspolitik in Deutschland
>>> Geringes Vertrauen von Eltern in Medien und öffentlichen Einrichtungen
>>> Berufsorientierung schon in der Grundschule
>>> Die Pädagogik hierzulande hat systematisch die Kinder unterfordert
>>> Eltern haben immer noch stereotype Vorstellungen bei der Berufswahl ihrer Kinder
>>> 79 % aller Jugendlichen sehen digitale Kompetenzen als besonders wichtig für ihre Zukunft, 70 % aber fühlen sich nicht fit für die digitale Arbeitswelt

Diesen Beitrag teilen: