Geringes Vertrauen von Eltern in Medien und öffentlichen Einrichtungen

Soziale Medien begünstigen Misstrauen. Vertrauensstudie zeigt Wech-selwirkungen auf, wie Eltern auf das Vertrauen ihrer Kinder einwirken.

Auszug aus der Pressemeldung:
Vertrauen ist gut, Vorsicht ist besser? Nach dieser Devise scheint bei vielen Eltern eine ordentliche Portion Skepsis gegenüber anderen Menschen, Medien u öffentlichen Einrichtungen zu bestehen. Tatsächlich ver-
traut die Hälfte aller Eltern wenig in die Arbeit von Journalisten und Journalistinnen. Ebenso viele bezwei-
feln, dass Ämter u Behörden in Deutschland alle Bürger fair behandeln. Diese Haltung überträgt sich auch
auf ihre Kinder. Jugendliche solcher kritischen Eltern zeigen eine überdurchschnittlich hohe Anfälligkeit da-
für, wenig in andere Menschen oder öffentliche Institutionen zu vertrauen.

Zu diesen Ergebnissen kommt d aktuelle Auswertung der Elternbefragung der Bepanthen-Kinderförderung
und Universität Bielefeld, für die im Rahmen der Vertrauensstudie 1.250 Eltern sowie 1.582 Kinder und Ju-
gendliche zwischen 6 und 16 Jahren befragt worden waren. Nach den 2022 veröffentlichten Daten zum Ver-
trauen der jungen Generation wurden jetzt die Antworten der Eltern ausgewertet. Durch die gleichzeitige Be-
fragung von Kindern, Jugendlichen und Eltern, lassen sich Parallelen in der Einstellung der Generationen er-
kennen, aber auch Unterschiede und Wechselwirkungen zwischen Eltern und ihren Kindern aufzeigen.

Über ein Drittel der Eltern ist vorsichtig im Umgang mit anderen Menschen
Wer Kinder hat, will diese beschützen. Das Infragestellen, ob andere Menschen gute Absichten haben, gehört
da in aller Regel mit dazu. Ein Großteil der Eltern hat hier offensichtlich schon schlechte Erfahrungen gemacht.
Denn 30,6 Prozent der Eltern sind der Meinung, dass man ausgenutzt wird, wenn man sich auf andere verlässt.
36,3 Prozent der Eltern geben an, dass zu wenig Rücksicht darauf genommen wird, wie es ihnen geht. Und gan-
ze 43,1 Prozent der Eltern stimmen der Aussage zu, dass man im Umgang mit anderen nicht vorsichtig genug
sein kann.

„Als Eltern nicht zu vertrauensvoll gegenüber anderen zu sein und Absichten zu hinterfragen, ist ein
in vielen Situationen sehr nützliches und sinnvolles Verhalten. Mit der Vertrauensstudie fragen wir
genau danach, wie stark dieses Vertrauen bei Eltern ausgeprägt ist, wovon es abhängt und ob sich
das Vertrauen der Eltern auf ihre Kinder überträgt.“

Studienleiter Prof. Holger Ziegler von der Universität Bielefeld.

>>> zu Pressematerialien mit Bild- und Datenmaterial zur Vertrauensbildung von Eltern und ihren Kindern

Urheberrechtshinweis
Alle Rechte der Meldung als auch deren Auszug liegen ausschließlich bei der Bepanthen-Kinderförderung, dem Studienleiter Prof. Holger Ziegler und der Universität Bielefeld.

Ergänzender Artikel
>>> Jugendliche zwischen gesunder Skepsis und Verschwörungsneigung

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