Umfrage zur Nut- zung sozialer Medien von Kindern und Jugendlichen: 3 Mädchen am Smartphone

Zwischen Mobbingfalle und Glücksgenerator

Die Kaufmännische Krankenkasse stellt eine Umfrage zur Nut-
zung sozialer Medien von Kindern und Jugendlichen vor.

Auszüge aus der PRESSEMELDUNG:

Die forsa-Umfrage im Auftrag der KKH ergab für die 12- bis 19-Jährigen einen Favoriten

So zählen für 77 Prozent der Mädchen und Jungen soziale Netzwerke wie Instagram, TikTok oder WhatsApp
zu ihren Lieblingsmedien. Auf den Rängen zwei u drei bevorzugter Digital-Angebote folgen Musik-Streaming
via Spotify, Apple Musik oder soundcloud (70 Prozent) sowie Video-Streaming via Netflix, prime video oder
auch Disney+ (61 Prozent). Computerspiele sind bei gut der Hälfte der befragten Jugendlichen besonders be-
liebt (52 Prozent).

Faszination Netz: Die Frage nach dem Warum

Für junge Menschen ist das Smartphone die Steuerzentrale des digitalen Alltags, die vor allem eines ermög-
licht: immer überall dabei zu sein – zumindest gefühlt. TikTok & Co. durchdringen sämtliche Lebenswelten Heranwachsender – von Familie und Freunden über Schule, Ausbildung und Job bis hin zu Freizeit und Hob-
bys. Nicht verwunderlich, dass laut forsa-Umfrage 93 Prozent der Zwölf- bis 19-Jährigen täglich soziale Netz-
werke nutzen, die deutliche Mehrheit sogar mehrmals am Tag (85 Prozent).

Hauptgründe für die Nutzung digitaler Medien und Online-Angebote sind der aktuellen Umfrage zufolge
die Faktoren Spaß (82 Prozent) und Zeitvertreib (80 Prozent).

Social Media sorgen obendrein für sozialen Kitt

So nutzen laut forsa-Umfrage zwei Drittel der befragten Kinder und Jugendlichen digitale Medien für soziale Kontakte, sich austauschen und verabreden mit Freunden und Bekannten (67 Prozent). Bemerkenswert: Im-
merhin rund jeder fünfte Jugendliche ist digital aktiv, um sich von Problemen abzulenken (21 Prozent). 19 %
haben das Gefühl, etwas zu verpassen, falls sie nicht auf sozialen Medien unterwegs sind.

Generation Online: Zwischen Mobbingfalle und Glücksgenerator

Laut der aktuellen forsa-Umfrage gibt es 56 Prozent der Zwölf- bis 19-Jährigen meist ein gutes Gefühl, wenn andere ihre Beiträge liken oder teilen. Fallen Kommentare hingegen kritisch aus, ärgert oder verletzt das mehr als jeden vierten Jugendlichen (27 Prozent). Und gehen gar keine Reaktionen auf eigene Beiträge ein, macht das jeden vierten Zwölf- bis 19-Jährigen traurig (25 Prozent).

„In der Phase vom Kind zum Erwachsenen sind junge Menschen besonders empfänglich für soziale Vergleiche und Einflüsse durch andere. Sie probieren sich aus, suchen Anschluss an Gleichaltrige, wollen sich v anderen aber auch abgrenzen. Dabei kommt es leider auch zu negativen Erfahrungen wie Ausgrenzung oder sogar psychischer Gewalt in Form von Mobbing“.

Franziska Klemm, Psychologin und Expertin für Medienkompetenz bei der KKH

Soziale Medien sind Verführungskünstler, die mit raffinierten Instrumenten agieren

Dazu zählen Belohnungsmechanismen wie Likes, Kommentare, Emojis oder Follower-Anzahl. Sie verleiten So-
cialMedia-Nutzer:innen dazu, x-mal am Tag auf das Smartphone zu schauen. „Positive soziale Interaktion kann zu einer vermehrten Ausschüttung des Glücksbotenstoffs Dopamin im Gehirn führen“, erklärt der Hirnforscher Prof. Dr. Martin Korte. Kein Wunder also, dass es Kindern und Jugendlichen in den Fingern kribbelt, wenn sich durch Piepen oder Vibrieren mal wieder Posts auf Instagram oder Shorts auf Youtube ankündigen.

>>> zur Pressemeldung: „Chatten, linken, posten: Verführen soziale Medien unsere Kids? (externer Inhalt)

Urheberrechtshinweis
Alle Rechte an der Pressemeldung sowie an deren Auszug (s.o.) liegen ausschließlich bei der KKH Kaufmännische Krankenkasse, Hannover.

Ergänzende Artikel und Informationen (alle Inhalte intern auf kindheit-heute.info)
>>> DAK-Suchtstudie: Jedes vierte Kind nutzt soziale Medien „riskant viel“
>>> Soziale Medien: Kinder und Jugendliche vergleichen sich ständig
>>> Soziale Medien entscheidend für Meinungsbildung junger Menschen
>>> „Social Media gehört nicht in die Hände von Kindern und jungen Heranwachsenden!“
>>> TikTok: Desinformation und Hasspropaganda werden tausendfach geklickt
>>> Smartphone-Verbot an Schulen
>>> CYBRGROOMING: Kinder wünschen sich mehr Unterstützung
>>> Gewaltvideos werden unter Kindern und Jugendlichen via WhatsApp,TikTok & Co geteilt
>>> WhatsApp, Instagram und Co. – so süchtig macht Social Media

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