Fast jedes siebte Kind ist betroffen: Schülerinnen und Schüler mit Legasthenie oder Dyskalkulie sehen sich während ihrer Schullauf-
bahn mit enormen Herausforderungen konfrontiert.
Auszug aus der Pressemitteilung:
„Schülerinnen und Schüler mit Legasthenie und Dyskalkulie stehen in ihrer Schullaufbahn vor enormen Herausforderungen.“
Was dem Rest der Klasse leicht von d Hand geht, fordert von ihnen Höchstleistungen. Angesichts der Tatsache, dass fast jedes siebte Kind betroffen ist, fordern wir die Politik auf, schnellstmöglich entgegenzusteuern und das notwendige Maß an Förderung in den Schulen zu ermöglichen“, fordert Gerhard Brand, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE).
Brand ergänzt: „Die Herausforderung beginnt bereits in der Struktur. Die Einstufung von Legasthenie als Teilleis-
tungsstörung bedeutet, dass i. d. Regel keine zusätzlichen Ressourcen für die betroffenen Kinder bereitgestellt werden, obwohl die Herausforderungen für das Lernen in der Schule gravierend sind. Das hohe Maß an individu-
eller Förderung kann nebenbei im normalen Schulalltag oftmals nicht gelingen.
Damit werden gerade diejenigen Kinder im Stich gelassen …
Die Belastungen durch Personalmangel und viele fachfremde Aufgaben, die den Arbeitsalltag von Lehrkräften erschweren, lassen dies schlichtweg nicht zu. Auch im frühkindlichen Bereich gelingt es den politisch Verant-
wortlichen nicht, ausreichend qualifiziertes Personal bereitzustellen. Damit werden gerade diejenigen Kinder
im Stich gelassen, die schon vor ihrem Schuleintritt auf besondere Unterstützung angewiesen wären. Die Fol-
gen sind Lernrückstände, die sich durch die gesamte Bildungsbiografie ziehen und dem grundgesetzlich verankerten Recht auf Bildung widersprechen.“
Echte Bildungsgerechtigkeit schaffen
Der VBE Bundesvorsitzende fordert: „Wir müssen endlich alles daransetzen, echte Bildungsgerechtigkeit zu schaffen. Es braucht massive Investitionen, um die Rahmenbedingungen so zu verändern, dass jedes Kind
die Förderung bekommt, die es benötigt – unabhängig von Herkunft, sozialem Status oder individuellen Schwierigkeiten. Dies bedeutet insbesondere den flächendeckenden Aufbau und die langfristige Sicherung multiprofessioneller Teams aus Schulpsychologinnen und Schulpsychologen, Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeitern oder Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten, aus denen heraus passgenaue Förder-
angebote unterbreitet werden können.
Darüber hinaus können sie bereits bestehende psychische Belastungen erkennen und professionell behan-
deln. Zudem muss die Gewinnung von zusätzlichen Lehrkräften und Erzieherinnen und Erziehern vorange-
trieben werden. Nicht zuletzt brauchen wir Fortbildungsangebote, die pädagogische Fachkräfte befähigen, Lernschwierigkeiten frühzeitig zu diagnostizieren und gezielt gegenzusteuern.“
Der VBE – Verband Bildung und Erziehung
ist als parteipolitisch unabhängiger Zusammenschluss die größte Fachgewerkschaft innerhalb des dbb deutschen beamtenbundes mit ca. 164.000 Mitgliedern. Er organisiert hauptsächlich Erzieher und Lehrer an Grund-, Haupt-, Real-, Förder- und Gesamtschulen, aber auch an sonstigen Schultypen in Deutschland.
Quelle: https://de.wikipedia.org
>>> zur Pressemeldung: „Individuelle Lösungen für individuelle Herausforderungen“ (externer Inhalt)
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Ergänzende Artikel und Informationen (alle Artikel intern auf kindheit-heute.info)
>>> Legasthenie: Was ist das eigentlich genau und welche Ursachen gibt es?
>>> Lese- und Rechtschreibstörungen im Jugendalter
>>> Nachfrage nach Lerntherapie für Lese-Rechtschreib-Schwäche extrem gestiegen
>>> 5-10% aller Kinder haben erhebliche Probleme beim Erwerb der Schriftsprache
