Resilienzförderung in Kitas und Schulen - selbstbewusstes Mädchen von ca. 8 Jahren
Foto: Petra Fischer, Bürserberg/Österreich

Resilienzförderung in Kitas und Schulen

Resilienzförderung in Kitas und Schulen ist zu einem zentralen Thema der pädagogischen Arbeit geworden. Resilienzförderung trägt wesentlich zu einer positiven Entwicklung von Kindern bei und stärkt ihre Fähigkeiten im weiteren Lebensverlauf, mit Her-
ausforderungen unterschiedlicher Art umzugehen.

Auszug aus der Broschüre „RESILIENZ IM BLICK – Arbeitsmaterial für den pädagogischen Alltag

Resilienz zielt darauf ab, Kinder dafür zu stärken, mit komplexen Herausforderungen sowie (zukünftigen) Krisen- u Belastungssituationen umgehen und kreativ auf diese reagieren zu können. Erwachsene Begleit-
personen können Kindern dabei helfen, diese Fähigkeiten zu entwickeln. Am wirkungsvollsten geschieht
dies ganzheitlich und i der unmittelbaren Lebenswelt der Kinder. Pädagogischen Fachkräften in Kitas und Schulen kommt dabei eine wichtige Rolle zu.

»Da sich die Resilienzfähigkeiten frühentwickeln, ist es sinnvoll, diese auch gezielt
(schon) früh in Kindertageseinrichtungen zu fördern.«

Klaus Fröhlich-Gildhoff/ Maike Rönnau-Böse

WAS IST RESILIENZ GENAU?

Der Begriff »Resilienz« stammt ursprünglich aus dem Lateinischen (»resilire«) und bedeutet »zurücksprin-
gen« oder »abprallen«. Er steht somit für Widerstandsfähigkeit und Spannkraft. In der Physik und Material-
wissenschaft beschreibt Resilienz die Eigenschaft von Materialien, trotz großer Druckausübung in die ur-
sprüngliche Form zurückzukehren- Der Begriff Resilienz hat sich mittlerweile jedoch auch in anderen wis-senschaftlichen Disziplinen etabliert.

Auf dem Gebiet der Psychologie ist der Resilienzbegriff seit den späten `70er-Jahren verankert. Auch wenn
es keine einheitliche Definition von Resilienz gibt, spricht man im psychologischen Diskurs von Resilienz
vor allem als persönlicher Widerstandskraft, innerer Stärke oder d Fähigkeit, die eigene psychische Gesund-
heit auch in belastenden Situationen aufrechtzuerhalten oder schnell wiederherzustellen.

»Resilienz hat mit der Fähigkeit zu tun, sich von Schwierigkeiten zwar beeinträchtigen, aber nicht zerstören zu lassen. Die Fähigkeit, sich zu biegen, ohne zu zerbrechen, ist das Wesentliche dabei.«

Rosmarie Welter-Enderlin

Sechs personale Resilienzfaktoren

Der Psychologe Klaus Fröhlich-Gildhoff und die Pädagogikprofessorin Maike Rönnau-Böse ermittelten in wis-
senschaftlichen Analysen personale Resilienzfaktoren und erprobten sie in der Praxis mit Kindergärten und Schulen. Sie fokussierten sich hierbei auf die Resilienzförderung von Kindern und Jugendlichen. Die sechs identifizierten Faktoren liegen allesamt auf der individuellen Ebene:

  • SELBST- UND FREMDWAHRNEHMUNG
  • SELBSTWIRKSAMKEIT
  • SOZIALE KOMPETENZEN
  • SELBSTSTEUERUNG
  • PROBLEMLÖSEFÄHIGKEIT
  • STRESSBEWÄLTIGUNG

Sechs Handlungsfelder des Zukunftsinstituts

Das Zukunftsinstitut hat in seiner Studie »Zukunftskraft Resilienz« unter anderem sechs Handlungsfelder für das gesellschaftliche Miteinander formuliert. Hierbei wird Resilienz vor allem als ein Konzept gedacht, wel-
ches über das Individuum hinausgeht und somit die gesellschaftliche Dimension mit abbildet:

  • SINN STIFTEN
  • WIR-KULTUR PFLEGEN
  • GEMEINSAME WERTE KOMMUNIZIEREN
  • ACHTSAMKEIT FÖRDERN
  • GANZHEITLICH HANDELN
  • KREATIVITÄT ERMÖGLICHEN

>>> zur HANDLUNGSANLEITUNG RESILIENZFÖRDERUNG in der Broschüre ab der Seite 17 (externer Inhalt)
>>> zur Broschüre RESILIENZ IM BLICK – Arbeitsmaterial für den pädagogischen Alltag (extern)

Urheberrechtshinweise
Alle Rechte an dem Auszug des Artikels (s.o) liegen ausschließlich bei dem Autorenteam Nicola Andresen, Edda Bergner, Patricia Binder, Sonja Bota, Sophia Kopp, Sylvia Mihan als auch bei der
Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, Berlin.

Alle Rechte an dem Foto liegen ausschließlich bei Petra Fischer, Bürserberg/Österreich.

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Ergänzende Artikel und Informationen (externe Informationen)
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