Junge berufstätige Frau arbeitet am PC und betreut parallel ihr Baby
Für junge Frauen geht es heute um die Frage: Familie oder Job? (Symboldbild)

Wunsch nach eigenen Kindern geht zurück

Die Norm, dass eigene Kinder wichtig sein sollten, verliert deutlich an Kraft. Insbesondere jüngere Frauen raten künftigen Generationen dazu, die Bedeu-
tung eigener Kinder nicht zu hoch zu setzen. Für junge Frauen geht es heute um die Frage: Familie oder Job?

Auszug aus der Meldung:
Dieses überraschende Ergebnis zeigt die 4. Auflage der Vermächtnisstudie, für die im Januar / Februar 2023
4.211 Personen zwischen 23 und 65 Jahren befragt wurden:

Mental Load: Die Last des alltäglichen Planens liegt bei den Frauen
Die aktuelle Befragung d Vermächtnisstudie bestätigt, dass Tätigkeiten wie Kinderbetreuung, Putzen, Waschen und Einkaufen ausschließlich oder überwiegend von Frauen übernommen werden. Erstmals wurde auch die Be-
lastung durch unsichtbare kognitive Arbeit gemessen, die sogenannte „Mental Load“. Von ingesamt 21 Aufga-
ben, die Haushalt, Familienorganisation und Freizeitaktivitäten betreffen, liegen nur drei überwiegend oder aus-schließlich bei den Männern: Reparaturen,  Handwerker und Finanzen. Die befragten Männer geben dabei häufi-
ger an, dass die mentale Belastung fair verteilt ist. Frauen hingegen sehen die Last klar bei sich.

„Wir sehen zum ersten Mal, dass die Bedeutung von Kindern bei den Befragten sinkt. Nach den Erfah-
rungen in der Pandemie mit einer extremen Mental Load gilt den jungen Frauen anscheinend die Er-
werbsarbeit als der Ort, wo sie einigermaßen gleichberechtigt leben können“.

Jutta Allmendinger, WZB-Präsidentin

Anders als bei vorherigen Befragungen der Vermächtnisstudie zeigen sich beim Thema Kinder unterschiedliche Antworten je nach Alter der Befragten. Gerade Menschen ab 51 Jahren betonen, wie wichtig Kinder seien und legen diese Norm auch den nachkommenden Generationen ans Herz. Ein Grund könnte sein, dass in dieser Al-
tersgruppe die eigenen Kinder schon aus dem Haus sind, so dass berufstätige Mütter keine Doppelbelastung mehr tragen müssen. „Ich nenne diese Frauen zwischen 51 und 65 Jahren die goldene Generation. Sie können jetzt das Leben von Vätern führen – mit Kindern, aber ohne die doppelte Last aus Beruf und Kinderbetreuung“, sagte Jutta Allmendinger.

>>> zur Meldung: „Wunsch nach eigenen Kindern geht zurück“ (extermer Inhalt)
>>> zu den Ergebnissen der Vermächtnisstudie 2023 (externer Inhalt)
>>> zur Broschüre der Studie (externer Inhalt)

Die Vermächtnisstudie ist seit 2015 ein gemeinsames Projekt von ZEIT, dem WZB und infas Institut für angewandete Sozialwissenschaften.

Die Studie versteht sich als Seismograf gesellschaftlicher Entwicklungen.

Urheberrechtshinweis
Alle Rechte der Meldung als auch deren Auszug sowie die Rechte an der Studie liegen ausschließlich bei
der ZEIT, dem WZB und infas Institut für angewandete Sozialwissenschaften.

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