Viele junge Erzieherinnen unter 40 verlassen ihren Job wieder;
nur 59% der Fachkräfte bleiben länger als 12 Monate. Der Per-
sonalmangel in der Kinderbetreuung wird sich verschärfen.
Auszug aus der Meldung des NDR:
Schon jetzt herrscht in der Kinderbetreuung in Niedersachsen akuter Personalmangel. Laut einer Studie
des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung könnte sich dieser noch deutlich verschärfen.
Probleme bei Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder fehlende Karrierechancen
Beschäftigte unter 40 würden den Beruf schneller wieder aufgeben als ältere, heißt es in d Studie. Als Grund vermuten die Studienautoren etwa Probleme bei Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder auch fehlende Kar-
rierechancen. Auch der Umfang der Beschäftigung spielt laut Studie wohl eine Rolle: Demnach bleiben Teil-
zeitkräfte deutlich länger i Job als Vollzeitkräfte – laut den Autoren wohl wegen der „allgemeinen und persön-
lichen Belastungssituationen bei vollzeitnaher Tätigkeit.“
Die Autoren mehrere Vorschläge für die Politik formuliert
Um die Personalsituation in der Kinderbetreuung zu verbessern, haben die Autoren mehrere Vorschläge für
die Politik formuliert. Dazu zählen Maßnahmen, um Beschäftigte nach einer Unterbrechung schneller in den
Beruf zurückzuholen und um die Verweildauer im Beruf zu erhöhen. Weiter schlagen die Autoren vor, mehr
Erzieher mit Migrationshintergrund zu gewinnen – aktuell liege der Anteil bei nur drei Prozent.
Ungenutzte Potenziale bei Quereinsteigern
Die Bundesagentur für Arbeit werbe dafür, Quereinstiege stärker zu nutzen. Dabei könne die Arbeitsagentur
die Qualifizierung v Arbeitslosen finanziell unterstützen. „Hier haben wir ungenutzte Potenziale“. Die Bezah-
lung jedenfalls sollte in der Debatte zur Gewinnung zusätzlicher Fachkräfte „aktuell nur noch eine unterge-
ordnete Rolle spielen“. Mit gut 3.600 Euro brutto liege das mittlere Entgelt der Erzieher in Vollzeit mittlerweile
sogar etwas über dem mittleren Entgelt aller Beschäftigten in Niedersachsen.
>>> zur Meldung: „Personalmangel in Kinderbetreuung könnte sich deutlich verschärfen“ (externer Inhalt)
>>> zur Studie: „Beschäftigungssituation in den Berufen der Kinderbetreuung und -erziehung in Niedersachsen“
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