Kein Kitaplatzmangel mehr - eien schöner Kitaraum ohne Kinder

Kein Kitaplatzmangel mehr in Berlin

»Wir haben praktisch keine Wartelisten mehr« – Erleben wir gerade das Ende des Kitaplatzmangels?

Auszug aus dem Artikel:

Auf eine lange Phase des Ausbaus der Kindertagesbetreuung folgt derzeit augenscheinlich ein Rückgang der Inanspruchnahme von Kita-Plätzen, obwohl längst nicht alle Kinder in Berlin eine Kita besuchen – 47 % aller Kinder unter drei Jahren besuchen eine Berliner Kita, bei den 3-6-Jährigen sind es 92 %.* Und dennoch berich-
ten viele Träger in bisherigen „Kinder-Hochburgen“ davon, statt Wartelisten nun freie Plätze zu haben. Woran liegt das?

Der Geburtenrückgang

Mit Erscheinen der Kindertagesstättenentwicklungsplanung ´23-´28 im Oktober 2023 wurden die aktuelle Be-
völkerungsprognose 2021-2040 der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung veröffentlicht. Diese erwartet für das Jahr 2027 rund 265.800 Kinder im Alter unter sieben Jahren und liegt damit um rund 14.700 Kinder unter der bisher gültigen Bevölkerungsprognose von Anfang der 20er Jahre. Das scheinen wir nun auch in den Kitas zu spüren.

Die Kehrseite der Gentrifizierung

Gerade im südlichen Prenzlauer Berg sind zwei Effekte deutlich zu spüren: über Jahre ist durch einen hier fast legendären Kinderreichtum ein regionales Überangebot entstanden. Neben etablierten großen Häusern sind auch zahlreiche Elterninitiativ-Kitas gegründet worden. Beiden geht nun etwas die Klientel aus. Die Gründe liegen u.a. an den teuren Wohnverhältnissen in der Stadt oder sie bleiben in ihren Wohnungen, die fortlaufen-
de Durchmischung der Kieze verlangsamt sich, Kita-Kinder werden älter, es kommen weniger junge Familien
mit „neuen“ Kindern nach. Zumindest weniger sesshafte. Denn gleichzeitig nimmt hier die Zahl der Familien
zu, die nur für einen begrenzten Zeitraum in der Stadt bleiben.

Verlängerte Elternzeit

Die Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz 2013 wurde unter anderem mit dem Anspruch der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf begründet. Vor 10 Jahren war es auch an der Tagesordnung, dass junge Eltern ihre Neugeborenen schnellstmöglich in die Kita bringen wollten. Das hat sich – zumindest an vielen Stellen in der Stadt – geändert. In unseren Kitas kommen 1-jährige Kinder eigentlich fast nicht mehr an.

Hat die Krisen-Rhetorik der letzten Jahre, der Akzeptanz des Kita-Systems geschadet?

Verlängerte Elternzeitmodelle beider Partner sind jetzt Usus. Manchmal bleibt ein Elternteil wieder ganz „frei-
willig“ zu Hause, bis das Kind drei Jahre alt ist. Oder man teilt sich auf. Und obwohl das Geld in der teurer wer-
denden Stadt zusammengehalten werden muss scheinen neue Arbeitszeitmodelle den wirtschaftlichen Druck in Maßen zu halten. Außerdem haben Trennungsängste und -vorbehalte wieder zugenommen. Vielleicht liegt
es an den fortlaufenden Unsicherheiten durch Krieg und Krisen. Und wahrscheinlich nicht zuletzt an der Kita-Krisen-Rhetorik der letzten Jahre, die der Akzeptanz des Kita-Systems eher geschadet hat…

>>> zum vollständigen Artikel auf kita-stimme.berlin: „Freie Kita-Plätze“ (externer Inhalt)

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Alle Rechte an dem Artikel als auch an dessen Auszügen (s.o) liegen ausschließlich bei Franziska Leonhardt und Manuel Schottmüller sowie bei dem Webmagazin Kita-Stimme Berlin e.V.

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