Studiencover © Bertelsmann Stiftung

Inklusive Bildung zwischen Licht und Schatten

Bei sozial auffälligen Kindern ist eine Mehrheit gegen die Inklusion.

Auszug aus der Zusammenfassung
Deutschland kommt insgesamt beim Abbau des „exklusiven“ Unterrichtens in Förderschulen nur
langsam voran: 2008/09 wurden 4,8 Prozent aller Kinder der Jahrgangsstufen 1 bis 9 oder 10 in
Förderschulen unterrichtet. Zehn Jahre später galt dies immer noch für 4,2 %. Und: Im Schuljahr
2018/19 wurden deutschlandweit nahezu 26.000 Schülerinnen und Schüler aus den Grundschu-
len und aus den weiterführenden Schulen in Förderschulen überwiesen.

Es gibt keinen empirisch abgesicherten Hinweis darauf, dass Kinder und Jugendliche mit sonder-
pädagogischem Förderbedarf in inklusiven Lerngruppen im Vergleich zum Lernen in Förderschu-
len geringere Lernfortschritte machen würden. Schüler m. Förderbedarf lernen tendenziell besser
in inklusiven Klassen, als dies in Förderschulen der Fall ist. Bisher vorliegende Arbeiten sehen im
Leistungsbereich eher Vorteile des inklusiven Lernens sowie im Feld der schulischen Motivation
und des Wohlbefindens in der Schule teils Vorteile d. inklusiven und teils auch Vorteile des exklu-
siven Lernens.

Eltern akzeptieren grundsätzlich den inklusiven Unterricht. Dabei variiert in Umfragen die Zustim-
mung zum gemeinsamen Lernen je nach Förderschwerpunkt deutlich. Hinsichtlich der Kinder und
Jugendlichen mit körperlich-motorischen Beeinträchtigungen fällt sie sehr hoch aus, bei den För-
derschwerpunkten Sprache und Lernen befürworten zwei Drittel u mehr aller Eltern den gemein-
samen Unterricht, beim Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung begrüßen dage-
gen nur etwa ein Drittel die schulische Inklusion.

>>> zur Studie „Inklusive Bildung zwischen Licht und Schatten“ (ext. Link)

Urheberrechtshinweis: Alle Rechte des Artikels, als auch dessen Auszug (s.o), liegen ausschließlich
bei dem Autorenteam Dr. Nicole Hollenbach-Biele und Prof. Dr. phil. Klaus Klemm sowie der
Bertelsmann Stiftung, Gütersloh.


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