Jugendlicher Computerspieler (Symbolbild)

Computerspiel-Sucht

Die Computerspiel-Sucht (Englisch: Gaming Disorder) gehört zu den sogenannten Verhal-
tenssüchten und ist eine psychische Erkrankung, bei der die Betroffenen exzessiv Compu-
terspiele spielen. Computerspiel-Sucht sollte ernst genommen und professionell behan-
delt werden.

Dr. Klaus Wölfling, Leiter der Ambulanz für Spielsucht der Psychosomatischen Klinik der Universitätsme-
dizin Mainz, erklärt, was Computerspiel-Sucht ist, wie häufig sie vorkommt und welche Hilfsmöglichkei-
ten es gibt.

Auszug aus dem Interview mit Dr. Klaus Wölfling :

Was gehört alles zu dem Begriff Spielsucht dazu?
Der Begriff Spielsucht meinte ursprünglich die Glücksspiel-Sucht. Die Computerspiel-Sucht hingegen wird heutzutage zu den sogenannten Internetnutzungs-Störungen gezählt. Dies umfasst nicht nur die Computer-
spiel-Sucht, sondern beispielsweise auch die Social-Media-Sucht, Pornographie-Sucht sowie die Kaufsucht.

Was unterscheidet Sucht von Abhängigkeit?
Die Begriffe Sucht und Abhängigkeit werden häufig synonym (sinngleich) gebraucht. Wichtiger ist jedoch, dass eher unterschieden wird zwischen missbräuchlichem/problematischem und süchtigem/pathologi-
schem (krankhaftem) Konsum. Pathologischer Medienkonsum liegt unter anderem dann vor, wenn die Per-
son unkontrollierbar spielt, sich sozial isoliert und andere Lebensbereiche, wie z.B. die Schule, vernachläs-
sigt, um stattdessen zu spielen. Ein problematischer Konsum liegt hingegen vor, wenn diese Kriterien noch
nicht vollständig erfüllt sind, das Nutzungsverhalten aber schon bedenkliche Ausmaße annimmt.

Wie viele süchtige Jugendliche gibt es in Deutschland?
Das kann man nicht genau sagen. Vollständig ausgeprägtes Suchtverhalten würde man erst ab dem 17. Le-
bensjahr diagnostizieren, 12- bis 16-Jährige zeigen eher ein problematisches Verhalten. Eine unserer Stu-
dien hat ergeben, dass 12,3% der Jugendlichen exzessiv Computerspiele spielen. Dabei wären 9,6% der Ju-
gendlichen beim missbräuchlichen und 2,7 % bei abhängigem Nutzungsverhalten einzuordnen.  

>>> zum Interview: „Gaming Disorder, was ist das?“ (ext. Link)

Urheberrechtshinweis
Alle Rechte der Pressemeldung, als auch deren Auszug (s.o), liegen ausschließlich bei dem Onlinemagazin klicksafe.de.

Ergänzende Artikel und Informationen
>>> Problematisches Computerspielen und Computerspielstörung (Gaming Disorder) (int. Link)
>>> Mediensucht während der Corona – Pandemie (int. Link)
>>> DAK-Offensive „Mediensucht“ (int. Link)

>>> 465.000 Jugendliche sind Risiko-Gamer (ext. Link)
>>> Computerspiele(r) verstehen (ext. Link)
>>> Anerkennung von „Gaming Disorder“ als Krankheitsbild durch die WHO (ext. Link)
>>> Persönlichkeit und Computerspielstörung (ext. Link)
>>> Harm­lo­ses Com­puter­spie­len oder schon Gesund­heits­risiko? (ext. Link)

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