Kinder sind kein Content! - Foto eines Kindes welches stark verpixelt ist.
Abbildung - © klicksafe

#KindersindkeinContent

Die schönsten Kinderfotos entstehen im Urlaub und Eltern teilen die Schnappschüsse in sozialen Netzwerken. Dabei vergessen sie mögliche Risiken: den Missbrauch der Aufnahmen durch Fremde.

Auszüge aus dem Artikel:

Kinderbilder im Netz werden unter anderem für Betrug, Erpressung und zur Erstellung von Missbrauchsdarstellungen zweckentfremdet

Genau davor warnen die Initiativen klicksafe, SCHAU HIN!, Gutes Aufwachsen mit Medien, die Bundeszentra-
le für Kinder- und Jugendmedienschutz sowie die Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindes-
missbrauchs mit einer Aktionswoche auf Social Media unter dem #KindersindkeinContent.

Reichte es früher aus, die Kinder durch einen Smiley über dem Gesicht unkenntlich zu machen, um sie zu schützen. Heute machen die neuen KI-Programme diesen Schutz unwirksam. Kinderbilder im Netz werden
unter anderem für Betrug, Erpressung und zur Erstellung von Missbrauchsdarstellungen zweckentfremdet.
Wer Kinderfotos oder Kindervideos veröffentlicht, muss wissen, dass dies auch langfristig noch unerwünsch-
te Folgen für das Kind haben kann. Das Netz vergisst nichts!

Studien* zeigen, dass das Teilen von Kinderbildern in sozialen Netzwerken häufig ohne Zustimmung der Kinder erfolgt

Laut der Studie fühlen sich Eltern in der Nutzung verschiedener Dienste und in der Frage, was dabei mit ihren Daten geschehen kann, nicht sicher. Entsprechend fallen ihre Entscheidungen so aus, dass sie ihre Daten und auch die ihrer Kinder kaum hinreichend schützen. (*Quelle: „Sharing is not Caring“, Deutsches Kinderhilfswerk).

„Zweifelsfrei sind Kinderbilder, gerade aus dem Urlaub, einzigartige Erinnerungen. Soziale Netzwerke und Messengerdienste bieten die Möglichkeit, diese besonderen Momente mit der Familie und Freunden zu teilen. Doch gerade hier lauern Risiken: Kinderbilder können schnell zweckentfremdet werden oder in falsche Hände gelangen. Die Folgen sind nicht absehbar. Doch Kinder haben ein Recht auf Schutz und Privatsphäre – und das gilt auch
im digitalen Raum.“ (Sebastian Gutknecht, Direktor der BzKJ)

Fünf Risiken, die beim Online-Umgang mit Kinderbildern zu beachten sind

  • Verlust der Nutzungsrechte: Beim Posten von Bildern oder Videos auf Social-Media-Plattformen geben Eltern in der Regel auch das Nutzungsrecht (AGB) für diese Bilder ab. Die Plattformen können die Bilder weltweit kostenlos nutzen und teilweise auch an Dritte weitergeben.
  • Veröffentlichung privater Informationen: Wenn mit Kinderbildern weitere Daten wie Name, Adresse, Schu-
    le, Kindergarten oder Verein genannt bzw. zu sehen sind, können Fremde das Kind aufsuchen oder es mit persönlichen Informationen ansprechen.
  • Cybermobbing und Bloßstellung: Kinderbilder können leicht genutzt werden, um Kinder online zu mobben und bloßzustellen. Fotos oder Videos können auch Jahre später noch eine Grundlage für potenzielle Mobbingangriffe bieten.
  • Missbrauch im sexuellen Kontext: Bilder von Kindern könnten für sexualisierte Zwecke missbraucht werden. Pädokriminelle suchen aktiv nach solchen Bildern, um sie in einschlägigen Online-Foren zu verbreiten und zu verkaufen.
  • Manipulation durch KI: Auch harmlose Bilder können digital bearbeitet werden. Veränderte Bilder können
    d Kind lächerlich machen, in unangemessenen Situationen darstellen oder diffamierende Inhalte enthalten.

(*Quelle: „Sharing is not Caring“, Deutsches Kinderhilfswerk e. V.). 

Die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ)
setzt sich dafür ein, Kindern und Jugendlichen ein gutes Aufwachsen mit Medien zu ermöglichen. Dabei handelt sie im Auftrag des Jugendschutzgesetzes (JuSchG). Zu ihren Aufgaben gehören die Indizierung
von jugendgefährdenden Medien, die kontinuierliche Förderung der Weiterentwicklung des Kinder- und Jugendmedienschutzes sowie die Vernetzung aller im Kinder- und Jugendmedienschutz wichtigen Akteu-
rinnen und Akteure. Zudem bietet sie Eltern, Fachkräften, Kindern und Jugendlichen Orientierung für eine möglichst sichere Mediennutzung.

>>> zum Artikel:
#Kinder sind kein Content! Nicht nur im Urlaub: Kinderfotos gehören nicht ins Netz! (externer Inhalt)

Urheberrechtshinweis
Alle Rechte an dem Artikel liegen ausschließlich bei der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedien-
schutz (BzKJ), Bonn.

Ergänzende Artikel und Informationen (alle Artikel intern auf kindheit-heute.info)
>>> Deepfake-Spot sensibilisiert für „Sharenting“
>>> Wie KI für Kinderpornografie missbraucht wird
>>> Family-Influencing
>>> Pädokriminelle Foren | Recherche und Reportage

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