Das ist ein Ergebnis der jährlichen Studie zum Vorleseverhalten in Familien mit jungen Kindern von DIE ZEIT, Stiftung Lesen und der Deutsche Bahn Stiftung.
Auszug aus der Pressemeldung:
Ein modernes Verständnis von Vorlesemedien und der ergänzende Einsatz von digitalen Alternativen
Der Vorlesemonitor 2024 belegt, dass jedem dritten Kind nicht vorgelesen wird. Dazu können Eltern, die nicht vorlesen, nach eigenen Aussagen nur selten einschätzen, ob ihr Kind Schwierigkeiten m dem Lesenlernen hat oder nicht. Sprich: Kindern ohne Vorleseerfahrung fällt nicht nur d Lesenlernen schwerer, sie erhalten aus Un-
wissenheit womöglich auch nicht die nötige Unterstützung, denn besonders vielen Kindern zwischen 5 und 7 Jahren wird selten oder nie vorgelesen. Der Vorlesemonitor 2024 zeigt aber auch: Ein modernes Verständnis von Vorlesemedien und der ergänzende Einsatz von digitalen Alternativen können Hemmschwellen abbauen und Eltern zum Vorlesen ermutigen.
Grund zur Sorge
Vor allem bei den ganz kleinen Kindern, die noch nicht in die Kita gehen, und bei den älteren Kindern, die gera-
de mit dem Lesenlernen beginnen, fehlt es an Vorleseimpulsen in der Familie. Diese Phasen sind jedoch wich-
tig, um Grundlagen zu schaffen und die Lesemotivation im Grundschulalter zu erhalten und zu fördern – denn Lesenlernen ist komplex und kann schnell frustrieren.
„Wir als Gesellschaft brauchen ein allgemeines Verständnis darüber, wie wichtig das Vorlesen für die Entwicklung ist. Hier geht es nicht nur um tolle Geschichten und verbindende Momente, sondern um Zukunftschancen für alle Kinder. Es darf nicht sein, dass der Bildungserwerb abhängig davon ist, ob die eigenen Eltern unterstützen können. Freiwillig Engagierte können hier einspringen und mit ihrem Einsatz einen echten Unterschied machen.“
Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen
Mit digitalen Medien neue Rituale schaffen
Vor allem Eltern mit formal niedriger Bildung lesen weniger vor als der Durchschnitt aller Eltern – Anlässe gäbe es aber genug. Die Befragung zeigt, dass Familien, in denen nicht vorgelesen wird, oft nur wenige Kinderbücher besitzen (29 Prozent der befragten Familien haben weniger als 10 Kinderbücher). In fast jedem Haushalt gibt es aber Smartphones oder Tablets – und die werden von 43 Prozent der Eltern bereits für Kinderapps genutzt. Vor allem zum Spielen oder zum selbstständigen Lernerwerb, aber immerhin von einem Viertel bereits auch zum Vorlesen.
„Kinder lernen, dass man das Smartphone für ganz unterschiedliche Zwecke nutzen kann: zum Kom-
Tobias Geiger, Vorsitzender Geschäftsführer der Deutsche Bahn Stiftung
munizieren, Videos schauen oder eben auch z Lesen spannender Geschichten. Vorlesen kann überall passieren und das Handy haben die meisten Menschen immer griffbereit.“
Gedruckte Bücher und digitale Medien gegeneinander auszuspielen, ist aus Sicht der Stiftung Lesen nicht hilf-
reich, sondern erzeuge lediglich Druck. Wichtig ist es vor allem, Kinder bei der Auswahl mitentscheiden zu las-
sen.
>>> zur Pressemeldung:
„Vorlesemonitor 2024: Jedem dritten Kind fehlen prägende Vorleseerfahrungen“ (externer Inhalt)
Urheberrechtshinweis
Alle Rechte an der Pressemeldung sowie an deren Auszug (s.o.) liegen ausschließlich bei der Stiftung Lesen, Mainz.
Ergänzende Artikel und Informationen (alle Inhalte intern auf kindheit-heute.info)
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