Die wenigsten meiner Schüler:innen lesen gerne. Alle haben gemeinsam, dass sie von mir, ihrer Deutschlehrerin, gesagt bekommen, wie wichtig lesen sei, wie wertvoll Bücher, Texte, Stücke, wie ungemein blablabla. Die meisten Lehrer:innen sehen das so und das hat gute Gründe.
Auszug aus dem Artikel:
Es geht hier nicht um die Frage, ob Danton, Effi und Werther eine Berechtigung haben. Natürlich haben sie das. Und ja, man kann ihre Probleme auf die Lebensrealität der Schüler:innen herunterbrechen. Aber vielleicht soll-
ten wir uns die Frage stellen, ob es wirklich Sinn macht, das Lesen steinalter Texte als die Königsdisziplin des Deutschunterrichts auszumachen, wenn man sie eigentlich bis aufs Kleinste auseinanderklamüsern muss, um sie nahbar zu machen.
Vielleicht sollten wir uns stattdessen fragen, welchen Wert es hat, unseren Schüler:innen überhaupt so häufig Fließtexte vorzulegen. Oder ob wir aufhören wollen, uns über die fehlende Begeisterung und die dementspre-
chend inhaltsleeren Ergebnisse zu empören.
>>> zum Artikel: „Lesen und lesen lassen“ (ext. Link)
>>> zur Website „Meine Klasse“ der Autorin Lisa Graf
Urheberrechtshinweis: Alle Rechte des Artikels, als auch dessen Auszug (s.o), liegen ausschließlich bei der Autorin Lisa Graf, Mannheim.