Unterschiede in der Lesemotivation: Jungen interessieren sich teilweise für anderen Lesestoff als Mädchen.
Mädchen haben eine höhere Lesemotivation und ein besseres Leseselbstkonzept © smarterpix.com  / Moodboard

Geschlechterspezifische Unterschiede in der Lesemotivation

Was hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren verändert? Gibt es geschlechterspezifische Unterschiede in der Lesemotivation und bei dem Leseselbstkonzept? Wie motivierend nehmen Grund-
schulkinder den Leseunterricht wahr?

Auszug aus der Pressemeldung:

Mädchen erreichen durchschnittlich eine signifikant höhere Punktzahl in der Lesekompetenz als Jungen.

Mit einem Vorsprung der Mädchen von 15 Punkten liegt Deutschland im internationalen Vergleich im Mittelfeld. Während in einigen Ländern der geschlechterspezifische Lesekompetenzunterschied zurückgegangen ist, zeigt sich für Deutschland im 20-Jahre-Trend keine signifikante Veränderung. Mädchen haben eine höhere Lesemoti-
vation und ein besseres Leseselbstkonzept. Im Gegensatz zu Jungen nehmen sie den Leseunterricht motivie-
render wahr. Ein motivierender und differenzierter Leseunterricht hat das Potenzial die Lesemotivation bei Jun-
gen zu erhöhen.

Unterschiede in der Lesemotivation: Jungen bevorzugen Bücher, bei denen der Text mit Grafiken und Bildern aufgelockert ist
Jungen bevorzugen Bücher, bei denen der Text mit Grafiken und Bildern aufgelockert ist – © Kindel Media/Pexels

Jungen nehmen den Leseunterricht im Mittel als weniger motivierend wahr

Für die Lesekompetenz ist außerdem von Bedeutung, wie gut die Kinder im Unterricht zum Lesen motiviert wer-
den. Diese Motivierungsqualität wird von Mädchen und Jungen unterschiedlich wahrgenommen, Mädchen ge-
ben an, dass sie den Unterricht als motivierender wahrnehmen als Jungen.

„Da die Motivation und die Motivierungsqualität in Zusammenhang stehen, sollte die Motivierung der Jungen zum Lesen durch die Lehrkraft innerhalb des Unterrichtsgeschehens stärker in den Fokus ge-
nommen werden.
Jungen interessieren sich teilweise für anderen Lesestoff als Mädchen. Dies gilt es bei der Auswahl für den Unterricht zu berücksichtigen. Darüber hinaus ist zu bedenken, dass Lesen nur Freude ma-
chen kann, wenn in den ersten Schuljahren konsequent darauf geachtet wird, dass Kinder ausreichend Übungszeit bekommen, um die Leseprozesse zu automatisieren, und sich dann wirklich auf den Inhalt konzentrieren können“

Studienleiterin Professorin Nele McElvany

>>> zur Pressemeldung: „Jungen nehmen Unterricht als weniger motivierend wahr – Geschlechterunterschiede bei Lesekompetenz persistent“ (externer Inhalt)

>>> zum Kurzbericht: „Geschlechtervergleich auf Basis der repräsentativen Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) (externer Inhalt)

Urheberrechtshinweis
Alle Rechte der Pressemeldung als auch deren Auszug liegen ausschließlich beim Institut für Schulent-
wicklungsforschung der Technische Universität Dortmund.

Ergänzende Artikel und Informationen (alle intern auf kindheit-heute.info)
>>> IGLU-Studie
>>> Lesen
>>> Deutschunterricht
>>> Schuleintritt
>>> Lese- und Rechtschreibstörung

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