Umfrage unter 5.387 Kitaleitungen: 10.000 Kitas können Aufsichtspflicht nicht wie vorgeschrieben erfüllen

Fast 95 Prozent der Kitaleitungen geben laut DKLK-Studie 2023 an, dass sich der Perso-
nalmangel in den vergangenen 12 Monaten verschärft hat, es schwieriger geworden ist, passendes Personal zu gewinnen, oder Personal eingestellt wurde, welches vor Jahren wegen mangelnder Passgenauigkeit nicht eingestellt worden wäre.

Auszug aus dem Artikel:
„Hochgerechnet etwa 10.000 Kitas haben im letzten Jahr in Deutschland in mehr als der Hälfte
der Zeit in aufsichtspflichtrelevanter Personalunterdeckung gearbeitet. Das sind zweieinhalbmal
so viele wie noch 2021 und 1.000 mehr als 2022. Anders ausgedrückt: Diese Kitas konnten den
Betrieb im Durchschnitt an mehr als jedem zweiten Tag nur unter Gefährdung der Sicherheit der
zu betreuenden Kinder aufrechterhalten. Mehr als 7 von 10 Kitaleitungen sagen: Der Personal-
mangel hat negative Auswirkungen auf d im Sozialgesetzbuch VIII § 22 festgeschriebenen Kern-
auftrag von Kita, die ‚Förderung der Entwicklung des Kindes zu einer selbstbestimmten, eigenver-antwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit durch die pädagogische Arbeit in Kitas‘.
Das sind erschreckende Ergebnisse, die deutlich machen, dass die Politik ihrer gesetzlichen Ver-antwortung nicht gerecht wird. Sie sind ein eindringlicher Hilferuf und Verpflichtung zum Handeln.“

Tomi Neckov, stellvertretender Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) anlässlich
der Veröffentlichung der DKLK-Studie 2023 mit dem Schwerpunkt „Personalmangel in Kitas“

Danach gefragt, welche Maßnahmen in der eigenen Einrichtung zur Personalgewinnung und -sicherung er-
griffen werden, benennen die meisten Kitaleitungen (53 Prozent) das Angebot praxisintegrierter Ausbildung. „Fast 9 von 10 Kitaleitungen bewerten diese Maßnahme als nützlich, etwa, weil sie sich hiervon eine länger-
fristige Bindung der Auszubildenen versprechen. Das ist ein Erfolg“, so Neckov. Die größten Potenziale der
als nützlich bewerteten, aber noch nicht ergriffenen Maßnahmen zur Personalsicherung und -gewinnung
werden laut Kitaleitungen in einer besseren Bezahlung d. Mitarbeitenden, der Schaffung neuer Stellen und
der Entwicklung und Förderung der individuellen beruflichen Perspektive gesehen.

>>> zum Artikel: „Dramatische Zuspitzung: Personalmangel gefährdet frühkindliche Bildung“ (ext. Link)
>>> zur DKLK-Studie 2023. „Themenschwerpunkt: Personalmangel in Kitas im Fokus“ (ext. Link)
>>> zu den Key Facts der DKLK-Studie 2023 (ext. Link)

Urheberrechtshinweis
Alle Rechte des Artikels, als auch deren Auszug (s.o), sowie die Rechte an der Studie liegen ausschließlich
beim Verband Bildung und Erziehung e.V., Berlin.

Die DKLK-Studie 2023 ist eine Umfrage von FLEET Education Events in Kooperation mit dem VBE Bundes-verband sowie den vier VBE Landesverbänden, dem Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV),
dem VBE Baden-Württemberg, dem VBE Hessen und dem VBE Nordrhein-Westfalen.

Ergänzende Artikel und Informationen
>>> Website des Deutschen Kitaleitungskongress (ext. Link)

>>> Kita-Fachkräfte antworten DIHK-Chef: „Kitas sind keine Aufbewahrungsanstalten“ (int. Link)
>>> Über die Versäumnisse des Berliner Senats und die Kinder, die auf der Strecke bleiben (int. Link)
>>> Die Lage in den Kitas ist „kaum zu verantworten“ (int. Link)
>>> Kita-Fachkräftemangel: „Das ist ein Systemfehler, dem ein Systemversagen zu folgen droht“ (int. Link)

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