Zwei Drittel der deutschen Lehrkräfte sehen in digitaler Technologie keine Hilfe für besseren Unterricht

Im europäischen Vergleich nutzen deutsche Lehrkräfte die Möglichkeiten digitaler Technolo-
gien im Unterricht weniger. 78 % der europäischen Lehrkräfte sehen sich beim digitalen Un-
terricht einem Erwartungsdruck der Politik ausgesetzt, den sie derzeit nicht erfüllen können.

Auszug aus dem Artikel:
Lehrkräfte in Europa sind sich einig: Die Schulen sind dafür verantwortlich, die Kompetenzen für die Zukunft – die sogenannten „21st Century Skills“ – der Schüler:innen zu fördern, zu denen u.a. digitale Kompetenzen ge-
hören. Eine IPSOS-Befragung von 3.082 Lehrer:innen in elf europäischen Ländern im Auftrag der Vodafone Group Foundation verdeutlicht, dass Schulen im europäischen Ländervergleich jedoch sehr unterschiedlich darauf vorbereitet sind, eine Kultur der Digitalität im Klassenzimmer zu gestalten.

Nur eine Minderheit der Lehrkräfte spricht digitalen Technologien und Medien die Fähigkeit zu, den Unterricht generell effektiver zu machen und sie bei ihrer Lehrtätigkeit zu entlasten. Zwar geben 57 % der Lehrkräfte an, dass ihre Schüler:innen durch digitale Technologien einen besseren Informationszugang erhalten. Aber nur ein Drittel schätzen sie als geeignetes Instrument im Unterricht ein, um Schüler:innen mit unterschiedlichem Lern-
tempo und Lernstärken auf ein ähnliches Niveau zu bringen. Lediglich 17 Prozent sehen in ihnen eine Hilfe, um die schulischen Leistungen der Jugendlichen zu verbessern und nur 15 Prozent das Potenzial, Kinder und Ju-
gendliche mit besonderen Unterstützungsbedarfen besser zu fördern (33 % im europäischen Vergleich). 78 % der europäischen Lehrkräfte beklagen zudem, dass die Erwartungen der regionalen Regierungen an den digita-
len Unterricht zu hoch und nicht realistisch sind – jedenfalls zum gegenwärtigen Stand. 

Im internationalen Vergleich fällt auf, dass Lehrkräfte in Deutschland den 21st Century Skills ihrer Schüler:innen (neben digitalen Kompetenzen u.a. Verantwortungsbewusstsein, Flexibilität und Resilienz) eine hohe, aber gerin
gere Relevanz zuschreiben als ihre europäischen Kolleg:innen. Auffallend wenig deutsche Lehrkräfte sehen im Einsatz digitaler Technologien die Möglichkeit, neben digitalen Kompetenzen auch weitere Zukunftskompe-
tenzen zu fördern und so auf breitere Bildungsziele einzuzahlen. 

>>> zum Artikel:
„Zwei Drittel der deutschen Lehrkräfte sehen in digitaler Technologie noch keine Hilfe für besseren Unterricht“ (ext. LInk)
>>> zur Studie: „Digitalität und Zukunftskompetenzen an Schulen im europäischen Vergleich“ (ext. Link)

Urheberrechtshinweis: Alle Rechte an dem Artikel, als auch die Rechte an der Studie, liegen ausschließlich
bei der Vodafone Stiftung Deutschland, Düsseldorf.

Ergänzende Artikel
>>> Informatikunterricht in Deutschland: Lückenhaft und unterbesetzt (int. Link)
>>> Gutachten „Digitalisierung im Bildungssystem“ (int. Link)

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