jundes mädchen von 15 jahren schaut nachdenklich und traurig

Psychische Gesundheit: Mädchen schneiden schlechter ab als Jungen

Die psychische Gesundheit und das seelische Wohlbefinden sind bei heranwachsenden Mädchen schlechter als bei gleichaltrigen Jungen; dies geht aus einem Bericht des WHO-Regionalbüros für Europa hervor. Diese Kluft verschärft sich mit zunehmendem Alter sogar noch, wobei die Ergebnisse bei 15-jährigen Mädchen am ungünstigsten sind.

Auszug aus der Pressemitteilung:
Der Bericht mit dem Titel „Psychische Gesundheit und seelisches Wohlbefinden von Jugendlichen in Europa und Zentralasien“ basiert auf Daten aus der Studie über das Gesundheitsverhalten von Kindern im schulpflich-
tigen Alter (HBSC-Studie) 2021/2022, in der d Gesundheitsverhalten und die sozialen Umfelder von fast 280.
000 Jungen und Mädchen im Alter von 11, 13 und 15 Jahren aus 44 Ländern in Europa und Zentralasien unter-
sucht wird.

Dabei schnitten Mädchen in Bezug auf Lebenszufriedenheit, seelisches Wohlbefinden und Einschätzung der eigenen Gesundheit durchweg schlechter ab als Jungen und berichteten auch häufiger von Einsamkeit. Etwa ein Viertel der 15-jährigen Mädchen gab an, sich im vergangenen Jahr meistens oder immer einsam gefühlt
zu haben, verglichen mit etwa einem Siebtel der Jungen.

„Die Herausforderungen, mit denen junge Menschen heute konfrontiert sind, sind vielfältig und be-
lastend und reichen von der Klimakrise über schulischen Druck und gesellschaftliche Erwartungen
bis hin zum allgegenwärtigen Einfluss der sozialen Medien. Es ist unsere kollektive Verantwortung,
dafür zu sorgen, dass sie die Unterstützung und die Ressourcen erhalten, die sie zur Bewältigung dieser Herausforderungen benötigen. Erst im letzten Monat hat das WHO-Regionalbüro für Europa das Netzwerk Youth4Health ins Leben gerufen, das jungen Menschen in Entscheidungen, die ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden betreffen, einen Sitz am Tisch verschafft.“

Dr. Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa

Die Umfrage kam auch zu dem Ergebnis, dass sich ein Drittel der Jugendlichen in den letzten sechs Mona-
ten mehr als einmal pro Woche nervös oder reizbar fühlte. Etwa ein Viertel berichtete von Schlafproblemen
(29 %) oder Niedergeschlagenheit (25 %). Ein Fünftel (20 %) berichtete von Kopfschmerzen mehr als einmal
pro Woche.

Der Bericht bekräftigt auch die seit Langem vorliegenden Erkenntnisse, dass der sozioökonomische Status
ein Indikator für die psychische Gesundheit ist, wobei der allgemeine Gesundheitszustand bei Jugendlichen
aus weniger wohlhabenden Familien schlechter ist. 

>>> zur Pressemitteilung:
„Psychische Gesundheit in Europa und Zentralasien: Mädchen schneiden schlechter ab als Jungen“ (extern)
>>> zur Studie: „Health Behaviour in School-aged Children international report“ (externer Inhalt)

Urheberrechtshinweis
Alle Rechte an der Pressemitteilung als auch an deren Auszug (s.o) liegen auschließlich bei dem WHO-Regionalbüro für Europa.

Ergänzende Artikel und Informationen (alle Artikel intern auf kindheit-heute.info)
>>> Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland
>>> Wenn das Leben eine Achterbahn ist: Psychische Krisen ausbremsen
>>> Frühes Lesen steht in Zusammenhang mit psychischem Wohlbefinden im Jugendalter
>>> Auffälligkeiten in Kindheit und Jugend im jungen Erwachsenenalter
>>> Angststörungen, Depressionen und seelischer Stress nehmen bei Kindern und Jugendlichen deutlich zu

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