Jugendstudie: Was nicht glücklich macht, kann weg. Eine geschmikte Jugendliche schaut selbstbewusst in die Kamera.
© Antonio Friedemann

Jugendstudie: Was nicht glücklich macht, kann weg

Der IKW legt nun seine 4. Jugendstudie vor, deren Ergebnisse auf 34 tiefenpsychologischen Befragungen und einer repräsentativen Online-Studie mit 1012 Jugendlichen basiert.

Auszug aus der Studie:

Eine repräsentative Studie, die die psychische Grundstruktur einer Generation entschlüsselt

Braucht es wirklich eine weitere Jugendstudie? Seit fast 10 Jahren beschäftigt sich der IKW regelmäßig mit der Jugend. 2016 erscheint das erste Mal „Jugend ungeschminkt“, eine tiefenpsychologisch-repräsentative Studie, die nicht nur Einzelfakten untersucht, sondern d psychische Grundstruktur einer Generation entschlüsselt. Die Studie trifft einen Nerv, so dass die Selfie- und die Instagram-Studie in den Jahren darauf folgen. Und auch aktu-
ell besteht ein großes Interesse an den Inhalten dieser grundlegenden Jugendstudie, die d Erwachsen-Werden in der heutigen Zeit erklärt.

Also ja, es braucht eine weitere Studie, denn es hat sich viel getan in d letzten Jahren. Welchen Einfluss haben all die Krisen auf die Jugendlichen, auf ihre Träume, Ängste und ihr Selbstwertgefühl? Wie gehen die jungen Menschen mit den heutigen krisenhaften Herausforderungen um? Was hat sich in der letzten Zeit verändert? Und welche besonde-ren Methoden haben die jungen Menschen entwickelt?

Es geht vor allem um das Glück. Und was nicht glücklich macht, kann weg

Die Jugend fühlt sich innerhalb d vielen Krisen nach wie vor „lost“, möchte aber die Oberhand über ihr Leben behalten. Weil an d Krisen selbst wenig gedreht werden kann, ist es naheliegend, den eigenen Körper zu nut-
zen, um die Kontrolle (wieder-)herzustellen. Und das erreichen die Jugendlichen, indem sie die Oberfläche auf den verschiedensten Ebenen bearbeiten. Aber: Auch die eigene Psyche möchte die Jugend heute in den Griff bekommen. Es geht vor allem um das Glück. Und was nicht glücklich macht, kann weg. Das gilt für den Job
wie für die Liebesbeziehungen. Mind-Coaches, Red Flags, aber auch die Suche nach dem perfekten Job und Lebensstil sind zentral geworden bei der „Ich-Modellierung“ der Jugend.

Grafik – © IKW

In ausgefeilten Routinen finden junge Menschen Halt

Jugendliche versuchen über die Behandlung ihres Körpers und ihres Mindsets dem gefühlten Kontrollverlust
auf mehreren Ebenen entgegenzuwirken. Auf körperlicher Ebene haben sie dabei im Laufe der Jahre bereits wirksame Methoden entwickelt. Kosmetikprodukte geben bei der Zurückgewinnung von Kontrolle ein beson-
deres Gefühl der Sicherheit. In ausgefeilten Routinen finden junge Menschen Halt. Diese verhelfen nicht nur
zu einem größeren Selbstwertgefühl, sondern stehen symbolisch für das Einüben von Abläufen, Dranbleiben und Durchhalten.

Genau das fällt den jungen Menschen nämlich in anderen Bereichen eher schwer. Was nicht sofort glücklich macht, wird häufig abgebrochen. Glück ist aber das Maß aller Dinge – gepaart mit zum Teil unrealistischen Ansprüchen beim Thema Geldverdienen, dem Finden eines Traumjobs und der perfekten Familie mit Haus
und Garten. Der Weg zu diesen Lebenszielen ist den meisten jungen Menschen allerdings nicht klar. Mit den Kosmetik-Routinen finden sich aber zumindest auf der unbewussten Ebene Anhaltspunkte, wie die zukünftige Lebenspraxis gelingen kann. Kosmetik bleibt daher aus psychologischer Sicht existenziell für die Jugend und ist alles andere als oberflächlich.

>>> zur Studie: „Jungend ungeschmingt 2024“ (externer Inhalt)

Urheberrechtshinweis
Alle Rechte an der Studie sowie an deren Auszug (s.o) liegen ausschließlich beim Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW), Frankfurt am Main.

Ergänzende Artikel und Informationen (alle Artikel intern auf kindheit-heute.info)
>>> SINUS-Jugendstudie 2024: „Wie ticken Jugendliche?“
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