Wie Kinder aktiv Lebensräume entdecken, erforschen und mitgestalten können: Kinder eines FRÖBEL-Kindergartens
waren von Regenwürmern so fasziniert, dass daraus ein sechswöchiges Forschungsprojekt entstand.
Auszug aus dem Artikel:
In unserem Kölner FRÖBEL-Kindergarten und Familienzentrum Wibbelstätz werden die Interessen der
Kinder offen aufgegriffen u im pädagogischen Alltag einbezogen. Die Kinder hegen und pflegen ihren hauseigenen Gemüseacker und können in diesem Lebensraum einen kompletten Ackerzyklus erleben
und aktiv mitgestalten. Im Februar stießen die Kinder beim Umgraben und Mulchen des Ackers auf Re-
genwürmer und deren unterirdischen Tunnelgänge.
Viele Fragen zur Lebensweise sprudelten aus den Kindern heraus
Durch dieses spannende Ereignis wuchs ein großes Interesse an den im Ackerboden lebenden Regen-
würmern:
„Können die denn was sehen da unten? Es ist ja dunkel in der Erde.Was essen die denn?
Fragen der Kitakinder
Wie essen die Regenwürmer denn die Blätter? Haben die überhaupt Zähne? Warum kom-
men die raus, wenn es regnet? Sind die kleinen Regenwürmer die Babys von den Großen?
Haben die einen Fernseher? Wo machen die Würmer ihr Kacka hin und haben die ein Klo?“
Manche Kinder nahmen die Regenwürmer vorsichtig auf d Hand, um diese genauer betrachten und fühlen
zu können. Die ganz mutigen Kinder rochen sogar an d Würmern. Andere versuchten, mit den Würmern zu kommunizieren: Gesprächsversuche wurden gestartet.
Das sechswöchige Regenwurmprojekt
Aus den Beobachtungen und auf der Suche nach Antworten entstand aus diesem Ackererlebnis ein sechs-
wöchiges Regenwurmprojekt. Während der ko-konstruktivistischen Dialoge entwickelten die Kinder gemein-
sam die Idee, eine Behausung für die Regenwürmer zu bauen. Sie gruben Löcher in den Ackerboden und leg-
ten behutsam alle Regenwürmer hinein, jedoch waren sie mit dem Ergebnis nur bedingt zufrieden.
Impulsfragen über den Lebensraum eines Wurms regten zum weiteren Nachsinnen an
Wie sieht wohl ein vom Wurm selbst erschaffenes „Haus” aus? Was benötigt der Wurm, um sich „wohl füh-
len” zu können? Nach vielen Überlegungen hatte ein Junge die Idee, dass man Regenwürmer genau beob-
achten könne, wenn sie in einer „Kiste eingesperrt” wären. Aber wie muss die Kiste beschaffen sein, damit
es den Regenwürmern während den Beobachtungen weiterhin gut gehen kann?
>>> Zum Artikel: „Regenwurm-Projekt des FRÖBEL Kindergartens Wibbelstätz“ (externer Inhalt)
Urheberrechtshinweis
Alle Rechte des Artikels als auch dessen Auszug (s.o.) liegen ausschließlich bei dem FRÖBEL-Kindergarten und Familienzentrum Wibbelstätz sowie bei der Stiftung Kinder forschen, Berlin.
Ergänzende Artikel und Informationen (alle Artikel intern auf kindheit-heute.info)
>>> Mit Kita-Kindern forschen
>>> Zum Einfluss von Kindertageseinrichtungen auf den Bildungsstand bei der Einschulung
>>> Wirkungen naturwissenschaftlicher Bildungsangebote auf pädagogische Fachkräfte und Kinder
>>> Kinder lernen wissenschaftliches Denken viel früher als gedacht