Man spricht von selbstverletzendem Verhalten (abgekürzt SVV), wenn eine Person sich selber aktiv, direkt, bewusst oder unbewusst, wiederholt Verletzungen zufügt.
Auszug aus der Broschüre:
Selbstverletzendes Verhalten ist eine Form der Autoaggression und wird unter anderem im Kontext mit psychiatrischen Diagnosen wie zum Beispiel Essstörungen, Süchten, Depressionen oder der Borderline-Persönlichkeitsstörung beschrieben.
Selbstverletzende Verhaltensweisen sind als eindeutige und ernstzunehmende Zeichen einer krisenhaf-
ten Entwicklung zu sehen. Selbstverletzungen treten meist wiederholt auf, teilweise nehmen Häufigkeit
und Schweregrad der selbstschädigenden Aktionen im Laufe der Zeit zu.
Es gibt verschiedene Gründe, warum Betroffene sich selbst verletzen. Manchmal sollen Selbstverletzun-
gen den Betroffenen dabei helfen, innere Anspannungszustände abzubauen, sie stellen quasi eine Art
„Ventil“ für negative Gefühle dar. Das Funktionieren im Alltag kann dadurch aufrecht erhalten werden.
Darüber hinaus wird auch das Gefühl, den eigenen Körper durch die Selbstverletzungen und den damit
verbundenen Schmerz besser zu spüren, genannt.
Selbstverletzungen vermitteln Betroffenen auch oft ein Gefühl der Kontrolle: Kontrolle über den eigenen
Körper, über eigene Gefühle, über aktuelle Ereignisse oder Erlebnisse aus der Vergangenheit, die mit be-
lastenden Erinnerungen einher gehen. Im Anschluss an die Selbstverletzung wird von Betroffenen oft ein
Gefühl der Erleichterung, der Ruhe oder Entspannung beschrieben.
>>> zur Broschüre: „Selbstverletzendes Verhalten bei Kindern und Jugendlichen“ (ext. Link)
Urheberrechtshinweis
Alle Rechte der Broschüre, als auch deren Auszug (s.o), liegen ausschließlich bei dem Zentrum für Schulpsychologie, Düsseldorf.
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