Mehr als 300 Kinder- und Jugendärzt:innen fordern umfassende Regulierung der Werbung für Fast Food, Snacks und Süßigkeiten

334 Kinder- und Jugendärzt:innen und die Verbraucherorganisation foodwatch haben sich
an Bundesernährungsminister Cem Özdemir gewandt und ein Gesetz gefordert, das Kinder-
marketing für ungesunde Lebensmittel umfassend beschränken soll.

Auszug aus der Meldung:
„Die Zeit drängt!“
Ungesunde Ernährung sei eine der Hauptursachen für die Ausbreitung von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen und werde durch „aggressive Marketingpraktiken der Junkfood-Industrie“ befeu-
ert, so die Pädiater:innen. Obwohl die Ampel-Parteien in ihrem Koalitionsvertrag Maßnahmen gegen Junk-
food-Marketing angekündigt hatten, hat Minister Cem Özdemir knapp ein Jahr nach der Bundestagswahl
noch kein Gesetz eingebracht. Deshalb ruft der Appell dazu auf, noch in diesem Jahr ein Gesetz für wirksa-
me Werbebeschränkungen auf den Weg zu bringen.

Als zentrale Maßnahme fordern die Mediziner:innen eine Werbepause für ungesunde Lebensmittel im TV, Internet und Radio tagsüber zwischen 6 und 23 Uhr. Ungesunde Produkte sollten zudem grundsätzlich nicht mehr direkt an Kinder beworben werden dürfen, etwa mit Comicfiguren, verspielter Produktaufmachung oder Spielzeugbeigaben. Die Bewertung, ob ein Lebensmittel an Kinder beworben werden darf, sollte auf Basis des für diesen Zweck entwickelten Nährwertprofils der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erfolgen.

Allein die Süßwarenindustrie hat 2021 eine Milliarde Euro für Werbung ausgegeben – so viel wie in keinem anderen Jahr zuvor. Laut einer Studie der Universität Hamburg sieht jedes Kind zwischen drei und 13 Jahren
pro Tag im Schnitt 15 Werbespots für ungesunde Lebensmittel. 92 Prozent der gesamten Werbung, die Kin-
der wahrnehmen, vermarktet Fast Food, Snacks oder Süßigkeiten.

>>> zur Meldung: „Appell: Mehr als 300 Kinder- und Jugendärzt:innen fordern umfassende Regulierung von Junkfood-Werbung“ (ext. Link)

Urheberrechtshinweis: Alle Rechte der Meldung, als auch deren Auszüge (s.o), liegen ausschließlich beim Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V., Köln als auch bei der Verbraucherorganisation foodwatch.

Ergänzende Informationen
>>> »Eine Gewichtszunahme in dem Ausmaß haben wir zuvor noch nie gesehen« (int. Link)
>>> Kindermarketing für Lebensmittel (int. Link)
>>> Kinder sehen pro Tag 15 Werbungen für ungesundes Essen (int. Links)

>>> Kinderärzte gegen Junkfood-Werbung! (ext. Link)
>>> Jedes sechste Kind ist dicker geworden (ext. Link)
>>> Verbraucherorganisation foodwatch (ext. Link)


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