Symbolbild

Wissenschaftlerinnen fordern Verbesserung der religionskundlichen Anteile des Ethikunterrichts in Schulen

Enorme regionale Unterschiede, inhaltliche Lücken, fachfremde Lehrkräfte, oftmals fehlende Angebote in Grundschulen: Die Situation von Religionskunde an Schulen in Deutschland lässt nach den Ergebnissen eines religionswissenschaftlichen Kooperationsprojekts stark zu wün-
schen übrig.

Auszug aus der Pressemeldung:
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Universität Leipzig haben die Lage des Religionskunde-Unterrichts in Deutschland, in der Regel als Teil so genannter „Ersatzfächer“ angeboten, umfassend und überregional analysiert.

Die Expertinnen und Experten kommen zu dem Ergebnis, dass die so genannten Alternativfächer zum Religions-
unterricht in den Bundesländern in äußerst unterschiedlicher Form umgesetzt werden u. in ihren religionskund-
lichen Anteilen oftmals sehr unbefriedigend und „in vielerlei Hinsicht erschreckend“ sind.

In den westdeutschen Bundesländern wurden in d. vergangenen Jahrzehnten eine Vielzahl an Religionsunter-
richten für religiöse Minderheiten eingeführt, etwa alevitischer, christlich-orthodoxer oder mennonitischer Unter-
richt. Der Ethikunterricht als Alternative zum Religionsunterricht wurde nicht maßgeblich gestärkt.

In den neuen Bundesländern stellte sich die Situation anders dar, weil hier die Abmeldequote vom konfessionel-
len Religionsunterricht erwartungsgemäß so hoch war, dass man einen vollwertigen Ersatz anbieten musste. In Sachsen zum Beispiel besuchen etwa drei Viertel d. Kinder und Jugendlichen den Ethikunterricht. Daraus resul-
tiert, dass in den meisten neuen Bundesländern Ethik von der 1. bis zu 12. Klasse angeboten wird. In den alten Bundesländern hingegen wird in der Grundschule oft kein Ersatzunterricht angeboten.   

>>> zur Pressemeldung:
„Kooperationsprojekt analysiert die Situation der Alternativfächer zum konfessionellen Religionsunterricht“ (ext.)
>>> Die Ergebnisse der Untersuchung „Handbuch Religionskunde in Deutschland“ als PDF (ext. Link)
>>> Die Ergebnisse der Untersuchung „Handbuch Religionskunde in Deutschland“ Gebundene Ausgabe (ext.)

Urheberrechtshinweis
Alle Rechte der Pressemitteiling, als auch dessen Auszug (s.o), liegen ausschließlich bei dem Autorenteam Wanda Alberts , Horst Junginger , Katharina Neef und Christina Wöstemeyer
sowie bei dem Institut für Religionswissenschaft der Leibniz Universität Hannover
und bei dem Religionswissen­schaftlichen Institut der Universität Leipzig.

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