Mit der vorliegenden Befragung sollten empirische Daten über den Konsum psychoaktiver Substanzen von Berliner Jugendlichen und jungen Erwachse-
nen gewonnen werden. Dabei stand der Cannabiskonsum im Vordergrund.
Auszug aus der Bevölkerungsumfrage:
Die Befragung verfolgte das Ziel, auf einer aktuellen empirischen Grundlage angemessene präventive Maß-
nahmen für die Übergangsphase zwischen Verbot u kontrollierter Abgabe von Cannabis zu entwickeln und durchzuführen.
20,8% der Berliner Jugendlichen (16- und 17-Jährige) haben in den vergangenen 12 Monaten und 10,8% in
den letzten 30 Tagen Cannabisprodukte konsumiert. Bei jungen Erwachsenen (zwischen 18 und 27 Jahren)
liegen die entsprechenden Prävalenzwerte bei 30,1% bzw. 16,5%. Damit liegt der Anteil von Cannabiskonsu-
mierenden in diesen Altersgruppen in Berlin über den Prävalenzwerten für das gesamte Bundesgebiet (BZgA).
Viele Cannabiskonsumierende gaben mehr als nur eine Konsumform für die vergangenen 12 Monate an.
An erster Stelle wurden dabei von 84,2% der Befragten mit Tabak gemischte Joints genannt. Dahinter folgt
mit einem Anteil von 45,2% das Rauchen von purem Cannabis.
Ein gutes Drittel der Konsumierenden nahm Cannabisprodukte in essbarer/ trinkbarer Form zu sich (35,5%).
Das Rauchen in der Wasserpfeile („Bong“) wurde von einem Viertel als Konsumart angegeben (25,5%). Et-
was weniger Personen nutzten so genannte Vaporizer, um Cannabis zu verdampfen. Darüber hinaus hatte
etwa jede/r zehnte Konsumierende/r in den vergangenen 12 Monaten hochkonzentriertes Cannabis in Form
von „Dabs“ inhaliert (11%).
Wenn nach den Gründen für den Cannabiskonsum gefragt wird,
ergibt sich ein vielschichtiges Bild – es wurden sowohl hedonistische als auch Coping-bezogene Gründe an-
gegeben: So führten drei Viertel der Konsumierenden als Grund für den Cannabisgebrauch an, dass sie dann
„mehr Spaß“ haben (71,8%). Gleichzeitig wurde aber auch in einem nicht unerheblichen Maße der Konsum
als Mittel gegen schlechte Laune und Langeweile benannt (53,2% bzw. 49,8%).
>>> zur Umfrage: „Cannabiskonsum von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Berlin“ (externer Inhalt)
Urheberrechtshinweis
Alle Rechte der Umfrage als auch deren Auszug liegen ausschließlich beim Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung, Hamburg.
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